Trailing Stop Order

Mit einer Trailing Stop Order können Investoren Gewinne sichern und Verluste vermeiden. Sie funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie eine Stop- oder Stop-Loss-Order, bietet aber zusätzlich eine automatische Anpassung. Hier erfahren Sie, was hinter dieser nützlichen Auftragsform steckt und wie Sie die Trailing-Stop-Loss-Order richtig setzen. 

Trailing Stop Order Definition

Bei einer Trailing-Stop-Order wird ein Stop-Preis unter dem aktuellen Kurs eines Assets gesetzt. Fällt der Kurs bis zu diesem Stop-Preis, wird eine Market-Order ausgelöst und das Investment verkauft. Steigt der Kurs, geht auch der Stop-Preis nach oben und behält den vorgegebenen Abstand zum Asset-Preis. 

Damit liefert die Trailing-Stop-Order den gleichen, sehr nützlichen Vorzug einer Stop-Loss-Order: Wir können uns gegen fallende Kurse absichern und einen automatischen Verkauf veranlassen, sobald ein von uns gesetzter Stop-Preis erreicht ist. Zusätzlich profitieren wir aber auch von einer automatischen Anpassung des Preises!

Denn bei einer Trailing-Stop-Order kann unser Stop-Preis mit dem Kurs des jeweiligen Assets steigen. Er behält stets einen von uns definierten Abstand. So könnte ein solcher Stop-Preis zum Beispiel 10 % unter den aktuellen Kurswert gesetzt werden. 

Steigt der Preis eines Assets, erhöht sich auch der Stop-Preis und bleibt somit weiterhin 10 % unter dem Kurswert. Bei einer Abwärtsbewegung bleibt der Stop-Preis jedoch unverändert. Sollte ein fallender Kurs den Stop-Preis erreichen, wird umgehend eine Market-Order ausgelöst und die Assets schnellstmöglich verkauft. 

Wie üblich gibt es bei einer Market Order keine Preisgarantie, sodass der erzielte Preis schlechter ausfallen kann als der angegebene Stop-Preis. Da die Ausführung jedoch schnellstmöglich erfolgt, kommt es in der Praxis nur zu minimalen Abweichungen. 

Eine Trailing-Stop-Order ist somit eine Variante der Stop-Loss-Order und wird dementsprechend auch als Trailing-Stop-Loss-Order bezeichnet. Sie ermöglicht es Investoren, die Vorzüge einer Stop-Loss-Order zu nutzen, ohne regelmäßig händisch den Stop-Preis anpassen zu müssen, da dieser automatisch mit dem Kurswert steigt.

Eine Trailing-Stop-Order kann auch für Short-Positionen genutzt werden. In diesem Fall wird, bei Erreichen des Stop-Preises eine Kauf-Order platziert. Durch den Einkauf der jeweiligen Assets kann die Position erfüllt und weitere Verluste vermieden werden. 

Der Einsatz des Trailing-Verfahrens ist auch bei geplanten Käufen möglich: Hierzu wird ein Stop-Preis oberhalb des aktuellen Kurses eines interessanten Assets festgelegt. Auch dieser Stop-Preis steigt automatisch, in einem festgelegten Abstand. Wird er überschritten, kommt es zum Kauf. Man spricht hierbei von einer Buy-Trailing-Stop-Order. 

So wird eine Trailing-Stop-Order angewendet 

Der Einsatz der Trailing-Stop-Loss-Order funktioniert grundsätzlich wie eine Stop-Loss-Order: Wir setzen einen Stop-Preis, der unterhalb des aktuellen Kurses eines börsengehandelten Assets liegt. Mit diesem Preis sichern wir uns gegen fallende Kurse ab. Denn wenn er erreicht wird, erstellt unser Broker automatisch eine Market-Order für den Verkauf. Wir steigen also aus unserem Investment aus, bevor der Preis zu stark einbricht. 

Da bei einer Trailing-Stop-Loss-Order der Stop-Preis aber parallel zum Kurs des Assets ansteigt, setzen wir hier keinen absoluten Euro-Wert, sondern einen Abstand zum Preis des Anlageguts. So könnte ein Stop-Preis etwa “10 Prozent unterhalb des Kurswertes” liegen. 

Unser Stop-Preis würde dem Kurswert in diesem Fall bei steigenden Kursen ebenfalls ansteigen - immer im Abstand von 10 Prozent. Sinken die Kurse jedoch, bleibt der Stop-Preis auf seinem letzten Wert und dient als Absicherung. 

Um eine Trailing-Stop-Loss-Order richtig zu setzen, müssen wir daher die Volatilität des jeweiligen Assets besonders gut im Blick haben! Ein Auslösen des Stop-Preises im Rahmen typischer Auf-und-ab-Bewegungen ist zu vermeiden; sollte es jedoch zu einem ernstzunehmenden Kurseinbruch kommen, soll der automatische Verkauf ausgelöst werden. 

Ein Stop-Preis, der zu nahe am Kurswert liegt, kann für einen verfrühten Verkauf sorgen. Ist er zu weit vom aktuellen Stand entfernt, verlieren wir einen zu großen Teil unserer Gewinne, bevor es zum Verkauf kommt. 

Der ideale Wert ist stark von der Volatilität des jeweiligen Assets, der Marktsituation, persönlicher Risikobereitschaft, Strategie und weiteren Aspekten abhängig. Einen allgemeingültigen Wert für den perfekten Abstand zwischen Stop-Preis und Kurs gibt es daher nicht. 

Eine Trailing-Stop-Loss-Order ist sehr verlässliche Methode, um das eigene Investment abzusichern. Sie gibt vielen Anlegern ein gutes Gefühl und kann dabei helfen, die oft hohen Risiken an den Börsen emotional besser zu verarbeiten und einen kühlen Kopf zu bewahren. 

Trailing-Stop-Order-Beispiel

Eine sehr volatile Aktie, von der wir 100 Exemplare in unserem Depot haben, ist langfristig im Aufwärtstrend. An manchen Tagen erreicht sie Kursgewinne von bis zu 10 %, an anderen Tagen verliert sie jedoch auch 5 %. Wir entscheiden uns daher, unser Investment mit einer Trailing-Stop-Loss-Order abzusichern. 

Nach einer Analyse der Auf-und-ab-Bewegungen entscheiden wir uns für einen Stop-Preis, der 10 % unter dem aktuellen Kurs liegen soll. Denn die Schwankungen der Aktie bewegen sich im Bereich bis maximal - 5 %. Ein Einbruch um 10 % wäre, unserer Meinung nach, hingegen ein klares Anzeigen für einen Abwärtstrend und Grund genug für uns, das Investment zu verkaufen. 

Wir erstellen eine Trailing-Stop-Order mit einem Stop-Preis 10 % (2 €) unter dem Kurswert. Derzeit steht die Aktie bei 20 Euro, sodass der Stop-Preis auf 18 Euro (Kurswert minus 2 €) festgesetzt wird. In den nächsten Tagen steigt der Wert der Aktie auf bis zu 30 Euro! Unsere Trailing-Stop-Order folgt dieser Entwicklung automatisch und passt den Stop-Preis auf 27 Euro an (Kurswert minus 10 %). 

Kurze Zeit später kommt es jedoch zu einer starken Korrektur und die Kurse unserer Aktie brechen massiv ein. Innerhalb weniger Minuten erreicht der Wert unseren Stop-Preis von 27 Euro, bevor er weiter sinkt. Dadurch wird automatisch eine Market-Order über den Verkauf sämtlicher Aktien ausgelöst. 

Unser Broker führt diese schnellstmöglich, zum besten verfügbaren Preis aus. Er findet für uns einen Käufer, der bereit ist, 26,90 Euro pro Aktie zu zahlen. Der Handel wird umgehend abgeschlossen und wir erhalten 2.690 Euro gutgeschrieben. 

In den folgenden Tagen fällt der Kurs weiter und unterschreitet sogar die 20-Euro-Marke, zu der wir unsere Trailing-Stop-Loss-Order angelegt haben. Hätten wir keine solche Order zur Absicherung genutzt, wären unsere Gewinne von diesem Kurseinbruch zerstört worden. 

So setzten Sie eine Trailing Order bei CapTrader

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Trailing-Stop-Order