Take-Profit-Order

Mithilfe einer Take-Profit-Order können Investoren ihre Gewinne realisieren, bevor es zu Korrekturen oder Kurseinbrüchen kommt. Gemeinsam mit der Stop-Loss-Order bildet sie die klassische Absicherung für kurzfristige Anlagestrategien. Das richtige Maß für eine Take-Profit-Order zu finden, ist jedoch nicht ganz einfach. Wir erklären Ihnen, wie Sie diese Auftragsform sinnvoll einsetzen können und was Sie bei der Verwendung beachten sollten. 

Take-Profit-Order Definition 

Eine Take-Profit-Order ist ein Auftrag, der ausgeführt wird, um einen Gewinn zu realisieren. Er kommt zur Durchführung, wenn das jeweilige Asset einen vorgegebenen Preis erreicht hat. Daraufhin wird eine Market-Order platziert und die Position verkauft. 

Damit entspricht die Take-Profit-Order einer Market-Order (sofortige Durchführung, unabhängig vom Kurs) mit einer vorgeschalteten Bedingung. Die Ausführung erfolgt nur, wenn ein vom Investor gesetzter Preis erreicht wurde. 

Im Gegensatz zu anderen, bedingten Order-Formen (Limit-Order, Stop-Order, …) ist dieser Preis jedoch kein absoluter Euro-Wert, sondern eine Prozentangabe. So kann eine Take-Profit-Order zum Beispiel für “15 % über dem aktuellen Kurs” gesetzt werden. 

Erst, wenn der Kurs des jeweiligen Assets einen Zugewinn von 15 % verzeichnet hat, wird die Take-Profit-Order ausgelöst und der dazugehörige Auftrag (Kauf oder Verkauf) ausgeführt. 

Wie ihr Name bereits vermuten lässt, ist die Take-Profit-Order ideal geeignet, um Gewinne “mitzunehmen”. Sobald die vorgegebene Preissteigerung erzielt wurde, wird die Position automatisch geschlossen. 

Gemeinsam mit der Stop-Loss-Order, die eine exakt gegenteilige Funktion hat und Verluste vermeiden soll, zählt die Take-Profit-Order zur klassischen Absicherung von Investments. Anleger können mit ihrer Hilfe das Auszahlen von Gewinnen automatisieren, und manuelle (und damit oft emotionale) Entscheidungen vermeiden.

Beim Einsatz ist jedoch auf die möglichen Nachteile zu achten: Eine Take-Profit-Order kann zu einem vorzeitigen Ausstieg führen, wenn die Preisgrenze zu niedrig gesetzt wurde. Das jeweilige Asset kann im Anschluss noch weiteres Wachstum zeigen, an dem wir nach der Ausführung der Take-Profit-Order nicht mehr beteiligt sind. Für Anleger, die einer langfristigen Strategie (zum Beispiel Value-Investing, Buy-and-Hold, …) folgen, ist diese Order-Form daher eher ungeeignet. 

Außerdem kann es aufgrund der Ausführung als Market-Order zu Preisschwankungen kommen. Da die Transaktion sofort, zum besten verfügbaren Preis durchgeführt wird, kann der tatsächliche Kaufs-/Verkaufspreis von unserem Zielwert abweichen. 

Take-Profit-Orders richtig anwenden

Bei kurzfristigen Strategien wie dem Daytrading oder Scalping ist die Absicherung von Gewinnen durch eine Take-Profit-Order praktisch unumgänglich. Sie stellt sicher, dass Kursgewinne rechtzeitig realisiert werden. 

Gemeinsam mit der Verlust-Absicherung durch die Stop-Loss-Order dient sie weiterhin dazu, das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) zu bestimmen. Dazu setzen wir einfach das Potenzial eines Geschäfts, dargestellt durch die Take-Profit-Order, mit dem möglichen Risiko, dargestellt durch die Stop-Loss-Order, ins Verhältnis. 

Eine typische Faustregel an den Finanzmärkten ist, dass das Potenzial im Verhältnis 2 zu 1 zum Risiko stehen sollte. Unsere Take-Profit-Order muss dazu also mindestens das doppelte Volumen unserer Stop-Loss-Order aufweisen. Auch andere Verhältnisse sind natürlich möglich und können, je nach Strategie, sinnvoll sein. 

Achten Sie beim Anlegen einer Take-Profit-Order darauf, den für Sie passenden Preis festzulegen. Je niedriger Ihre Grenze gesetzt ist, desto mehr Profit entgeht Ihnen, wenn es zu einem kräftigen Kursanstieg kommt, da Sie bereits vorzeitig aussteigen.

Ist Ihr Preisniveau hingegen zu hoch gesetzt, könnte der Kurs umkehren, noch bevor Ihre Grenze erreicht wurde und sich Ihr Gewinn in Luft auflösen. Erwarten Sie einen sehr starken Preisanstieg, kann es sinnvoller sein, mit anderen Order-Formen (z.B. Trailing-Stop-Loss) zu arbeiten. 

Take-Profit-Order Beispiel

Sie haben eine Aktie mit hoher Volatilität ins Auge gefasst und wollen an ihren starken Schwankungen verdienen. Sie kaufen daher 100 Wertpapiere für einen Preis von 20 Euro und versehen diese Position umgehend mit einer Stop-Loss-Order zur Verlustabsicherung sowie einer Take-Profit-Order, um Gewinne zu realisieren. 

Aufgrund Ihrer Beobachtungen der Aktie erachten Sie einen Wert von 20 % für die Preisgrenze als ideal und geben diesen bei Ihrer Take-Profit-Order an. Tatsächlich erreicht die Aktie schon wenigen Tagen einen Kursgewinn, der 20 % Ihres Einkaufspreises entspricht. 

Ihre Take-Profit-Order wird dadurch ausgelöst und Ihr Broker platziert, wie festgelegt, eine Market-Order für den Verkauf Ihrer Aktien. Die Durchführung erfolgt sofort zum besten verfügbaren Preis, was in diesem Fall 23,90 entspricht. Sie erhalten daher 2.390 Euro gutgeschrieben und haben somit einen Gewinn von 390 Euro erzielt. 

Die Aktie bewegt sich im Anschluss noch einige Zeit weiter aufwärts. Hätten Sie keine Take-Profit-Order eingesetzt oder eine höhere Preisgrenze festgelegt, wären Ihre Gewinne noch höhere ausgefallen. Kurze Zeit später bricht der Kurs der Aktie jedoch zusammen und sinkt weit unter den ursprünglichen Wert von 20 Euro. Ihre Take-Profit-Order hat Sie vor diesem Einbruch bewahrt und eine mehr als solide Rendite beschert. 

Was ist der Unterschied zwischen Take-Profit-Order und Limit-Order?

Beide Order-Formen werden ausgeführt, wenn ein vorgegebener Preis erreicht wird. Während eine Take-Profit-Order in diesem Fall sofort als Market-Order platziert und unabhängig vom Preis durchgeführt wird, setzt eine Limit-Order voraus, dass ein Angebot zum gesetzten Preis zur Verfügung steht. u003cbru003eDaher kann bei einer Limit-Order die vollständige Ausführung nie garantiert werden - der gewünschte Preis könnte schlicht nicht verfügbar sein. Eine Take-Profit-Order kommt hingegen immer zur Ausführung, sofern Assets gehandelt werden. Dafür kann jedoch der Wunschpreis nicht garantiert werden. u003cbru003e

Sollte ich eine Take-Profit-Order anlegen?

Bei kurzfristigen Anlagestrategien ist die Absicherung der Gewinne besonders wichtig. Eine Take-Profit-Order ist, in Kombination mit einer Stop-Loss-Order zur Risikovermeidung, die “klassische” Sicherheitsvorkehrung. Sie ist daher in vielen Fällen zu empfehlen.u003cbru003eBei langfristigen Strategien und einigen anderen Fällen ist sie hingegen weniger sinnvoll, bzw. eine andere Order-Form, wie etwa Trailing-Stop-Loss, möglicherweise besser geeignet.  

Was ist eine Take-Profit-Order, einfach erklärt?

Steigt der Kurs eines Assets um den angegebenen Prozentwert, wird die Take-Profit-Order ausgelöst und eine Market-Order über den Verkauf des Assets platziert. Anleger können damit sicherstellen, dass ihr Investment verkauft wird, wenn es sich im Plus befindet und so Gewinne realisiert werden. 

Was passiert bei einer Take-Profit-Order?

Der Anleger verkauft sein Investment automatisch, um einen festgelegten Gewinn zu realisieren. Dadurch besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, positive Rendite zu erzielen. Gleichzeitig kann es jedoch vorkommen, dass wir zu früh aussteigen und den maximal möglichen Verkaufspreis verpassen. 

Ist Take-Profit wichtig?

Take-Profit-Orders sind für einen Investor sehr wichtig, da nur realisierte Gewinne von Bedeutung sind. Buchgewinne werden durch Take-Profit-Orders automatisiert zu echtem Erfolg, der in Form von Cash zur Verfügung steht. Ohne einen Mechanismus, der Gewinne schützt, leidet unsere Rendite langfristig. 

Wie viel Prozent sollte eine Take-Profit-Order haben?

15 - 25 % Es ist schwer, eine Faustregel für den idealen Abstand einer Take-Profit-Order festzulegen. Die Mehrzahl der Anleger nutzt jedoch einen Wert von 15 bis 25 % oberhalb des aktuellen Asset-Kurses, um ihre Take-Profit-Order zu platzieren. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Prozentwerte sind mit Nachteilen verbunden. 

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