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Geschäfts- und Firmenwert

Sie sind daran interessiert, Anteile eines Unternehmens in Form von Aktien zu kaufen? Dann wissen Sie sicherlich, dass es entscheidend ist, den Geschäfts- und Firmenwert richtig zu berechnen und anzuwenden. Doch wie geht das genau? Wie können Sie sicherstellen, dass Sie den Wert eines Unternehmens korrekt ermitteln? Und welche Auswirkungen hat der Geschäfts- und Firmenwert auf den Aktienkurs? 

In diesem Artikel werden wir diese Fragen beantworten und Ihnen wertvolle Einblicke in die Berechnung und Anwendung des Geschäfts- oder Firmenwerts geben. 

Was ist der Geschäfts- und Firmenwert und wie wird er berechnet?

Der Geschäfts- und Firmenwert ist eine wichtige Zahl, um festzustellen, wie viel ein Unternehmen wert ist. Er zeigt den Wert eines Unternehmens jenseits seiner physischen Besitztümer, also all das, was nicht materiell ist. 

Der Geschäfts- und Firmenwert umfasst beispielsweise den Ruf eines Unternehmens, seine Kundenbeziehungen und seine Markenbekanntheit. Um den Geschäfts- und Firmenwert zu berechnen, gibt es verschiedene Methoden.

Eine häufig verwendete Methode zur Berechnung des Geschäfts- und Firmenwerts ist die Multiplikationsmethode. Hierbei wird der Gewinn des Unternehmens mit einem bestimmten Multiplikator multipliziert. 

Dieser Multiplikator basiert auf vergleichbaren Transaktionen in der Branche oder einer Einschätzung des Marktes. Eine andere Methode ist die Discounted-Cashflow-Methode, bei der der zukünftige Cashflow des Unternehmens abgezinst wird, um den Wert des Geschäfts- oder Firmenwerts zu ermitteln.

Bei der Berechnung des Geschäfts- und Firmenwerts spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum einen ist die Bruttomarge des Unternehmens ein wichtiger Einflussfaktor. Die Bruttomarge, auch als Bruttogewinnspanne oder Bruttogewinnmarge bezeichnet, ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis zwischen dem Bruttogewinn und dem Umsatz eines Unternehmens misst. Sie wird oft in Prozent ausgedrückt.

Eine hohe Bruttomarge deutet darauf hin, dass das Unternehmen über wertvolle immaterielle Vermögenswerte verfügt. Zum anderen kann auch die Marktposition des Unternehmens den Geschäfts- und Firmenwert beeinflussen. Ein Unternehmen, das eine starke Marktposition hat und in einem wachsenden Markt tätig ist, kann einen höheren Geschäfts- und Firmenwert haben.

Um die Berechnung des Geschäfts- und Firmenwerts besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf ein Beispiel. 

Geschäfts und Firmenwert berechnen Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen erzielt einen Gewinn von 1 Million Euro pro Jahr und der Multiplikator beträgt 5. Dann würde der Geschäfts- und Firmenwert 5 Millionen Euro betragen. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Berechnung des Geschäfts- und Firmenwerts komplex sein kann und von vielen Faktoren abhängt. Es ist ratsam, einen Finanzexperten zu konsultieren, um den Geschäfts- und Firmenwert korrekt zu berechnen.

Der Geschäfts- oder Firmenwert hat eine große Bedeutung in der Bilanzanalyse. Er kann verwendet werden, um den Wert eines Unternehmens zu bewerten und einen Einblick in seine finanzielle Stärke zu erhalten. 

In Abschnitt II werden wir genauer darauf eingehen, wie der Geschäfts- und Firmenwert in der Bilanzanalyse verwendet wird und welche Methoden zur Analyse des Geschäfts- und Firmenwerts existieren.

Wie wird der Geschäfts- und Firmenwert in der Bilanzanalyse verwendet?

Der Geschäfts- und Firmenwert spielt eine entscheidende Rolle in der Bilanzanalyse von Unternehmen. Er ermöglicht es Investoren, den Wert eines Unternehmens zu bewerten und seine finanzielle Stärke einzuschätzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Geschäfts- und Firmenwert in der Bilanzanalyse verwendet werden kann.

Eine wichtige Bedeutung des Geschäfts- und Firmenwerts in der Bilanzanalyse liegt darin, dass er Informationen über den immateriellen Wert eines Unternehmens liefert. Im Gegensatz zu materiellen Vermögenswerten wie Gebäuden oder Maschinen, die in der Bilanz ausgewiesen werden, sind immaterielle Vermögenswerte wie der Geschäfts- und Firmenwert nicht direkt sichtbar. 

Dennoch tragen sie maßgeblich zum Gesamtwert eines Unternehmens bei. Durch die Berücksichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts in der Bilanzanalyse erhalten Investoren einen umfassenderen Blick auf die finanzielle Lage eines Unternehmens.

Der Geschäfts- und Firmenwert kann auch verwendet werden, um den Wert eines Unternehmens im Vergleich zu anderen Unternehmen in derselben Branche zu bewerten. Indem man den Geschäfts- und Firmenwert mehrerer Unternehmen analysiert, kann man Rückschlüsse auf deren finanzielle Stärke ziehen und Vergleiche anstellen. Dies kann Investoren bei der Entscheidung helfen, in welches Unternehmen sie investieren möchten.

In der Bilanzanalyse gibt es verschiedene Methoden, um den Geschäfts- und Firmenwert zu analysieren. Eine häufig verwendete Methode ist die Relative-Value-Methode, bei der der Geschäfts- und Firmenwert eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Gewinn oder seinen Umsätzen betrachtet wird. Eine andere Methode ist die Marktvergleichsmethode, bei der der Geschäfts- und Firmenwert eines Unternehmens mit ähnlichen Unternehmen in der Branche verglichen wird. Die Wahl der Methode hängt von den spezifischen Anforderungen und Zielen der Bilanzanalyse ab.

Um die Verwendung des Geschäfts- und Firmenwerts in der Bilanzanalyse besser zu verstehen, betrachten wir einige Fallstudien. Angenommen, zwei Unternehmen sind in derselben Branche tätig und haben ähnliche Gewinne. Das erste Unternehmen hat einen höheren Geschäfts- und Firmenwert als das zweite Unternehmen. Anhand dieser Informationen können Investoren ableiten, dass das erste Unternehmen möglicherweise über wertvolle immaterielle Vermögenswerte verfügt, die zu seinem höheren Wert beitragen. Dies kann Investoren bei ihrer Entscheidung, in welches Unternehmen sie investieren möchten, helfen.

Relative-Value-Methode vs. die Marktvergleichsmethode

Die Relative-Value-Methode und die Marktvergleichsmethode sind zwei gängige Ansätze zur Berechnung des Firmenwerts, die vor allem im Bereich der Unternehmensbewertung eingesetzt werden. 

Bei der Relative-Value-Methode wird der Firmenwert anhand von Vergleichsdaten ähnlicher Unternehmen ermittelt. Dazu werden Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Umsatz-mehrere herangezogen, um den Wert des zu bewertenden Unternehmens in Relation zu ähnlichen Marktteilnehmern zu setzen.

Im Gegensatz dazu basiert die Marktvergleichsmethode auf dem Vergleich von Transaktionsdaten, beispielsweise dem Verkauf oder Erwerb von Unternehmen. Anhand solcher tatsächlichen Marktpreise wird der Wert des zu bewertenden Unternehmens abgeleitet. Hierbei werden relevante Faktoren wie die Branche, Größe, Wachstumsaussichten und finanzielle Performance der vergleichbaren Unternehmen berücksichtigt, um eine realistische Bewertung zu erzielen.

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, sie in Kombination mit anderen Bewertungsansätzen zu nutzen, um einen umfassenden und genauen Firmenwert zu ermitteln. Die Auswahl der geeigneten Methode hängt von der Verfügbarkeit und Qualität der Daten sowie von den spezifischen Merkmalen des zu bewertenden Unternehmens ab.

Die Bedeutung der Geschäfts- und Firmenwertanalyse für Investitionsentscheidungen 

Die Geschäfts- und Firmenwertanalyse ist entscheidend für Investitionsentscheidungen, da sie Einblicke in den Wert und die finanzielle Stärke eines Unternehmens liefert. Sie wird vor allem bei Fusionen, Übernahmen, Aktienbewertungen und der Kapitalstrukturentscheidung eingesetzt. 

Die Bewertung des Geschäfts- und Firmenwerts hilft potenziellen Investoren, die Rentabilität und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens einzuschätzen. Bei Fusionen und Übernahmen ermöglicht sie die Beurteilung der Angemessenheit des Transaktionspreises. 

Für die Aktienbewertung dient der Geschäfts- und Firmenwert als Grundlage für die Ermittlung des fairen Werts der Aktien. Zudem unterstützt die Analyse Unternehmen bei der Festlegung der optimalen Kapitalstruktur, indem sie die richtige Mischung aus Eigen- und Fremdkapital bestimmt. 

Für Banken und Kreditgeber ist die Geschäfts- und Firmenwertanalyse wichtig, um das Kreditrisiko zu bewerten und entsprechende Kreditkonditionen festzulegen. Insgesamt ermöglicht die sorgfältige Analyse des Geschäfts- und Firmenwerts fundierte Entscheidungen und minimiert das Investitionsrisiko.

Fazit: Geschäfts- und Firmenwert berechnen und anwenden

Die Geschäfts- und Firmenwertanalyse spielt eine entscheidende Rolle bei Investitionsentscheidungen und ist für verschiedene Aspekte der Unternehmensbewertung von großer Bedeutung. Sie ermöglicht es Investoren, den Wert eines Unternehmens besser zu verstehen, seine finanzielle Stärke zu bewerten und das Risiko einer Investition zu minimieren.

Die Berechnung des Geschäfts- und Firmenwerts erfolgt mithilfe verschiedener Methoden wie der Multiplikationsmethode und der Discounted-Cashflow-Methode. Dabei werden immaterielle Vermögenswerte wie der Ruf des Unternehmens, Kundenbeziehungen und Markenbekanntheit berücksichtigt, die einen erheblichen Beitrag zum Gesamtwert eines Unternehmens leisten.

In der Bilanzanalyse dient der Geschäfts- und Firmenwert als wichtiges Instrument, um den immateriellen Wert eines Unternehmens zu erfassen, der in der Bilanz nicht direkt sichtbar ist. Durch Vergleiche mit ähnlichen Unternehmen können Investoren Rückschlüsse auf die finanzielle Stärke und Attraktivität eines Unternehmens ziehen, was bei der Entscheidung für eine Investition hilfreich ist.

Die beiden gängigen Ansätze zur Berechnung des Firmenwerts - die Relative-Value-Methode und die Marktvergleichsmethode - bieten zusätzliche Perspektiven und sollten in Kombination mit anderen Bewertungsansätzen betrachtet werden, um einen genauen Firmenwert zu ermitteln.

Insgesamt verdeutlicht die Geschäfts- und Firmenwertanalyse, dass ein fundiertes Verständnis des Geschäfts- und Firmenwerts für Investoren und Unternehmen gleichermaßen von großer Bedeutung ist. Sie bietet wertvolle Informationen über den Wert eines Unternehmens, seine finanzielle Stärke und die Angemessenheit von Investitionsentscheidungen, was dazu beiträgt, langfristigen Erfolg und nachhaltiges Wachstum zu fördern.

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