Futures

Futures sind Finanzinstrumente, die in erster Linie dazu dienen, sich gegen Preisschwankungen eines Rohstoffs, einer Währung, des Aktienmarktes etc. absichern (hedgen) zu können. Außerdem werden sie von professionellen und privaten Tradern und Spekulanten eingesetzt, um von entsprechenden Kursbewegungen zu profitieren. Futures haben eine eingebaute Hebelwirkung, wodurch mit relativ geringem Einsatz große Gewinne (aber auch Verluste) entstehen können.

Futures sind standardisierte Terminkontrakte, die an Terminbörsen gehandelt werden und sind eine Art Vertrag zwischen dem Käufer und dem Verkäufer. Der Käufer eines Futures verpflichtet sich, den zugrunde liegenden Wert (Underlying) zu einem Zeitpunkt in der Zukunft zu einem vorher definierten Preis zu kaufen. Der Verkäufer des Futures verpflichtet sich, das Underlying zum vereinbarten Zeitpunkt und zum vereinbarten Preis zu liefern.

Das Underlying kann bspw. ein Rohstoff sein, eine Währung, Anleihen etc. Futures können börsentäglich gekauft und verkauft werden. Eine tatsächliche Lieferung des Underlyings (der Ware) muss somit nicht befürchtet werden, falls zu rein spekulativen Zwecken gehandelt wird, da eine Long Position (Kauf des Futures) und eine Short Position (Verkauf des Futures) jederzeit durch ein entsprechendes Gegengeschäft wieder geschlossen werden kann.

Welche verschiedenen Futures gibt es?

Bei Captrader haben sie Zugang zu den wichtigsten Terminbörsen und können somit alle gängigen Futures handeln. Dabei werden diese in der Regel in folgende Kategorien eingeordnet:

  • Metalle (bspw. Gold, Silber)
  • Währungen (bspw. EUR, GBP)
  • Aktien-Indizes (bspw. S&P 500, DAX)
  • Bonds (bspw. Bund Future, T-Bonds)
  • Energie-Rohstoffe (bswp. Rohöl, Erdgas)
  • Agrar-Rohstoffe (bspw. Mais, Sojabohnen)
  • Fleisch (bspw. Live Cattle, Lean Hogs)
  • Softs (bspw. Kaffee, Zucker)

Weshalb gibt es Futures?

Termingeschäfte werden schon seit einigen hundert Jahren durchgeführt und hatten den ursprünglichen Zweck, den Kauf und Verkauf von Getreide und anderen Waren effizienter zu gestalten. Wenn ein Bauer seine Ernte (oder einen Teil davon) schon vor der Aussaat verkaufen kann, und wenn ein Rohstoffhändler oder ein Hersteller von Lebensmitteln die benötigten Rohstoffe schon vor der Produktion zu einem vereinbarten Preis einkaufen kann, erhöht sich für alle Beteiligten die Effizienz und die Planbarkeit Ihres Geschäfts.

Wurden die Bedingungen eines Termingeschäfts zunächst noch zwischen den Parteien selbst ausgehandelt, so folgten später standardisierte Kontrakte, die den Handel vereinfachten und über Terminbörsen abgewickelt und beaufsichtigt wurden.

Der Handel mit Futures erfreute sich zunehmender Beliebtheit und so wurden im Laufe der Jahre mehr und mehr Futures zum Handel zugelassen. Marktteilnehmer hatten nicht nur das Bedürfnis, sich gegen Schwankungen der Rohstoffpreise abzusichern, sondern auch gegen Währungsschwankungen, Kursverluste an den Aktienmärkten etc. So sind heute eine Vielzahl unterschiedlicher Futures handelbar.

Wer handelt mit Futures?

Neben Marktteilnehmern, welche die Risiken ihrer Geschäfte an den Terminmärkten absichern, lockte die Aussicht auf (vermeintlich) schnelle Gewinne seit jeher auch Spekulanten auf das Parkett (bzw. vor den Computer).

Die amerikanischen Terminmärkte werden von der CFTC (Commodity Futures Trading Commission) beaufsichtigt. Jeder Marktteilnehmer, der ein gewisses Positions-Limit überschreitet, muss der CFTC wöchentlich die aktuellen Positionen melden. Die CFTC teilt die Marktteilnehmer in folgende Gruppen ein:

  • Commercials/Hedger
  • Non-Commercials/Large Speculators
  • Non-Reportables

Die kommerziellen Marktteilnehmer (Commercials) bilden nach wie vor die finanzstärkste Gruppe beim Handel vieler Terminkontrakte und sorgen somit nicht selten für Kursbewegungen. Die Non-Commercials bzw. Large Speculators sind all diejenigen Marktteilnehmer, die das Positionslimit überschreiten, aber nicht als Commercials eingestuft werden, d.h. institutionelle Händler/Spekulanten. Die Differenz zwischen dem gesamten Open Interest und den Commercials und Non-Commercials ergibt die übrige Gruppe von nicht meldepflichtigen Marktteilnehmern (Non-Reportables). Dazu zählen private Händler, aber auch Hedger, die unterhalb des Positions-Limits liegen.

Die aktuellen Positionierungen der Commercials, Non-Commercials und Non Reportables werden wöchentlich von der CFTC im sogenannten COT Report veröffentlicht.

Kontrakt-Details

Jeder Future besitzt Kontrakt-Details (auch: Kontrakt-Spezifikationen), die von der Börse vorgegeben sind. Darin ist eindeutig geregelt

  • um welches Underlying es sich handelt
  • auf welche Menge sich ein Kontrakt bezieht
  • bis wann ein Kontrakt gehandelt werden kann
  • zu welchen Zeiten der Kontrakt gehandelt werden kann
  • wann der Liefertermin ist
  • welche Liefermonate es gibt
  • wo und wie die Lieferung zu erfolgen hat
  • ob/welche Preislimits vorhanden sind
  • etc.

Die Kontraktdetails eines jeden Futures können auf der Website der jeweiligen Börse eingesehen werden.

Die wichtigsten Kontrakt-Details für Futures-Händler können außerdem in der Trader Workstation aufgerufen werden. Dazu genügt ein Doppelklick auf das entsprechende Symbol im Übersichts-Fenster. (Alternative: Rechtsklick > Finanzinstrument-Infos > Beschreibung)

Hebelwirkung durch Margin

Futures sind Finanzinstrumente, die eine Hebelwirkung besitzen. Für den Kauf (Long) oder Verkauf (Short) eines Futures muss nicht der volle Gegenwert des Kontraktes aufgewendet werden, sondern nur ein Bruchteil davon.

Der Gold-Future besitzt bspw. einen Multiplikator von 100. Das bedeutet, mit einem Kontrakt wird der Gegenwert von 100 Feinunzen bewegt. Bei einem Goldpreis von 1700 USD beträgt dieser Wert also 170 000 USD. Um einen Gold-Future handeln zu können, muss eine Sicherheitsleistung hinterlegt werden, die sogenannte Margin. Diese beträgt im Gold Future aktuell ca. 1/10 des Kontrakt-Wertes; anders ausgedrückt: es ist eine 10-fache Hebelwirkung vorhanden. Futures sind daher Instrumente, die nur von Händlern mit entsprechendem Wissen, Erfahrung und Risikobewusstsein eingesetzt werden sollten. Die Margin muss vom Käufer und Verkäufer des Futures hinterlegt werden

Die jeweiligen Margins können auf der Website der Börsen nachgelesen werden. Dabei handelt es sich um die Mindest-Marginanforderungen. Die tatsächliche Margin sehen Sie in der Trader Workstation, wenn Sie eine Ordermaske öffnen, bevor Sie einen Kauf- oder Verkaufsauftrag platzieren. Die tatsächliche Margin kann von der von der Börse festgelegten Mindest-Margin abweichen.

Außerdem gilt zu beachten, dass es verschiedene Arten von Margins gibt:

Initial Margin

Die Initial Margin (auch: Ersteinschuss) ist der Betrag, der bei Positionseröffnung hinterlegt werden muss.

Maintenance Margin

Die Maintenance Margin (auch: Halte-Margin) ist tiefer als die Initial Margin und ist der Betrag, der mindestens hinterlegt sein muss, um einen offenen Trade halten zu können. D.h. die Differenz zwischen Initial Margin und Maintenance Margin ist eine Art Puffer, die zur Deckung der Buchverluste gesehen werden kann. Wird die Maintenance Margin unterschritten, erfolgt ein Margin Call. Das bedeutet, es muss ein Nachschuss geleistet werden, um die Initial Margin wieder zu erfüllen. Ist dies nicht möglich, kann ein Trade durch den Broker zwangsliquidiert werden.

Variation Margin

Die Variation Margin (auch: Nachschuss-Margin) ist der Betrag, der bei einem Unterschreiten der Maintenance Margin nachgezahlt werden muss, um die Initial Margin wieder zu erfüllen.

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