Eigenkapital

Eigenkapital ist ein zentraler Begriff in der Finanzierung von Unternehmen. Es bezeichnet jenen Teil des Kapitals, der von den Eigentümern des Unternehmens eingebracht wurde und langfristig im Unternehmen verbleibt. Im Gegensatz dazu steht das Fremdkapital, das von Dritten zur Verfügung gestellt wird und mit Zinsen zurückgezahlt werden muss.

Das Eigenkapital spielt eine solide Basis für langfristige Investitionen und Wachstum. Es bietet Sicherheit für Gläubiger beziehungsweise Investoren und stärkt das Vertrauen in das Unternehmen.

Zusammensetzung des Eigenkapitals

Wenn Sie sich als Investor mit dem Thema Eigenkapital beschäftigen, ist es wichtig, die Zusammensetzung des Eigenkapitals eines Unternehmens zu verstehen. Denn die Struktur des Eigenkapitals gibt Ihnen einen Einblick in die Finanzkraft und das Risiko des Unternehmens.

Grundsätzlich setzt sich das Eigenkapital aus dem gezeichneten Kapital und dem Kapitalrücklage zusammen. Das gezeichnete Kapital ist das Geld, das von den Aktionären in das Unternehmen eingezahlt wurde. Die Kapitalrücklage hingegen entsteht aus Kapitalerhöhungen oder aus dem Verkauf von Aktien mit einem höheren Wert als dem Nennwert.

Darüber hinaus gibt es noch andere Bestandteile des Eigenkapitals, wie zum Beispiel Gewinnrücklagen oder Reserven. Gewinnrücklagen entstehen durch einbehaltene Gewinne des Unternehmens, während Reserven oft zur Absicherung von Risiken und zur Finanzierung von Investitionen dienen.

Die Zusammensetzung des Eigenkapitals kann sich im Laufe der Zeit verändern. Unternehmen können zum Beispiel Aktien zurückkaufen oder neue Aktien ausgeben, um das Eigenkapital zu erhöhen oder zu verringern. Es ist daher wichtig, regelmäßig die Struktur des Eigenkapitals zu überprüfen, um auf Veränderungen reagieren zu können.

Kennzahlen zur Bewertung des Eigenkapitals

Um die Bedeutung des Eigenkapitals für die finanzielle Stärke eines Unternehmens zu messen, gibt es verschiedene Kennzahlen. Eine wichtige Kennzahl ist die Eigenkapitalquote, die das Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital des Unternehmens angibt. Eine hohe Eigenkapitalquote gilt als Zeichen für eine solide Finanzlage und eine niedrige Verschuldung. Als Faustregel gilt, dass Unternehmen eine Eigenkapitalquote von mindestens 30 % aufweisen sollten.

Eine weitere Kennzahl ist die Eigenkapitalrendite, die die Rentabilität des Eigenkapitals misst. Eine hohe Eigenkapitalrendite bedeutet, dass das Unternehmen gute Gewinne erzielt und das eingesetzte Eigenkapital rentabel verwendet.

Eigenkapital aufbauen und erhöhen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Eigenkapital eines Unternehmens aufzubauen oder zu erhöhen. 

Eine Option ist die Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital, wie es bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen der Fall ist. Hierbei haben die Gläubiger das Recht, ihre Forderungen in Aktien umzuwandeln. Dadurch wird das Fremdkapital reduziert und das Eigenkapital erhöht. Allerdings ist diese Methode nicht immer die beste Wahl, da sie dazu führen kann, dass die Kontrolle über das Unternehmen aufgeteilt wird und dass zusätzliche Anteilseigner ins Spiel kommen.

Zudem existiert die Durchführung von Kapitalerhöhungen durch die Ausgabe neuer Aktien. Dies kann dazu beitragen, das Eigenkapital schnell zu erhöhen und das Unternehmen auf neue Herausforderungen vorzubereiten. 

Allerdings führt die Ausgabe neuer Aktien oft zu einer Verwässerung der Anteile der bestehenden Anteilseigner. Wenn beispielsweise ein Unternehmen beschließt, 10 % neue Aktien auszugeben, dann bedeutet dies, dass die Anteile der bestehenden Anteilseigner um 10 % verwässert werden und ihr Einfluss im Unternehmen sinkt.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Kapitalerhöhung ist die Deutsche Bank im Jahr 2017. Die Bank gab 687,5 Millionen neue Aktien aus, um ihr Kapital zu erhöhen und ihre Bilanz zu stärken. Die Kapitalerhöhung war ein großer Erfolg und brachte der Bank einen Gewinn von 8 Milliarden Euro ein.

Darüber hinaus besteht die Vorgehensweise, Gewinne im Unternehmen zu belassen und Rücklagen aufzubauen. Dies ist eine sehr konservative und sichere Methode, um das Eigenkapital zu erhöhen, da das Unternehmen so auf unerwartete Ereignisse und Krisen vorbereitet ist. 

Beispielsweise könnte eine Kapitalerhöhung benötigt werden, um plötzliche Investitionen zu tätigen oder um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Rücklagen können in solchen Fällen als Polster dienen und das Unternehmen unterstützen.

Insgesamt gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Eigenkapital eines Unternehmens aufzubauen oder zu erhöhen. Die Wahl der richtigen Methode hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der finanziellen Situation des Unternehmens, den Bedürfnissen der Anteilseigner und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Methode sorgfältig abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen, die den Interessen aller Beteiligten gerecht wird.

Auf welche Kennzahlen Sie als Investor zusätzlich zum Eigenkapital achten sollten

Als Investor sollten Sie sich nicht nur auf das Eigenkapital verlassen, sondern auch auf weitere Kennzahlen achten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Dazu zählen beispielsweise die Eigenkapitalrendite, die den Gewinn in Relation zum eingesetzten Eigenkapital angibt, oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das das Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem Gewinn je Aktie darstellt. 

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Liquidität des Unternehmens, die sich aus dem Verhältnis von kurzfristigen Verbindlichkeiten zu kurzfristigen Vermögenswerten ergibt. Hier ist es wichtig zu prüfen, ob das Unternehmen genügend Liquidität hat, um seine laufenden Verpflichtungen zu erfüllen. 

Zudem sollten Sie auch das Wachstumspotenzial des Unternehmens analysieren, beispielsweise durch die Betrachtung der Umsatz- und Gewinnentwicklung der letzten Jahre sowie der Marktposition und Wettbewerbssituation. All diese Kennzahlen können Ihnen als Investor dabei helfen, ein umfassendes Bild von einem Unternehmen zu bekommen und Entscheidungen auf einer soliden Grundlage zu treffen.

Fazit: Eigenkapital – Was es ist und warum es wichtig ist

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Eigenkapital eine zentrale Rolle in der Finanzierung von Unternehmen spielt. Zudem bietet es eine solide Basis für langfristige Investitionen und Wachstum. Es setzt sich aus dem gezeichneten Kapital und der Kapitalrücklage zusammen und kann auch Gewinnrücklagen und Reserven enthalten. 

Die Struktur des Eigenkapitals gibt Einblicke in die Finanzkraft und das Risiko eines Unternehmens. Um die Bedeutung des Eigenkapitals zu messen, gibt es verschiedene Kennzahlen wie die Eigenkapitalquote und die Eigenkapitalrendite. 

Das Eigenkapital spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bewertung eines Unternehmens, da es ein Indikator für die finanzielle Stärke und Stabilität ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Eigenkapital zu erhöhen, wie die Ausgabe neuer Aktien oder die Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital.

Wichtig ist auch, dass Sie bei Ihren Investitionsentscheidungen nicht nur das Eigenkapital, sondern weitere relevante Kennzahlen zur Analyse und Bewertung verwenden. 

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