EBITDA-Multiple

In der Unternehmensbewertung gibt es viele verschiedene Kennzahlen, die Investoren und Analysten dabei helfen, den Wert eines Unternehmens zu ermitteln. Eine davon ist das EBITDA-Multiple. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Kennzahl und wie wird sie berechnet?

In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit dem EBITDA-Multiple beschäftigen und dabei auch die Vor- und Nachteile dieser Bewertungsmethode beleuchten.

Was genau bedeutet das EBITDA-Multiple?

Das EBITDA-Multiple ist eine der gebräuchlichsten Methoden, um den Wert eines Unternehmens zu bestimmen und wird von Investoren und Analysten weltweit genutzt. Es gibt jedoch auch einige Kritiker, die argumentieren, dass das EBITDA-Multiple eine unvollständige Kennzahl ist und nicht alle Aspekte der Unternehmensbewertung berücksichtigt.

Trotz dieser Kritik wird das EBITDA-Multiple immer noch täglich in der Unternehmensbewertung angewendet. Je nachdem, welche Daten aktuell verfügbar sind, gibt es verschiedene Rechenwege, um das aktuelle EBITDA-Multiple herauszufinden. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das EBITDA-Multiple je nach Branche und Unternehmen stark variieren kann. Unternehmen mit höheren Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wie Technologie- und Pharmaunternehmen haben tendenziell höhere EBITDA-Multiples als Unternehmen in anderen Branchen.

Das EBITDA-Multiple wird auch häufig zur Bewertung von Fusionen und Übernahmen verwendet. Ein Käufer kann das EBITDA-Multiple des Zielunternehmens berechnen und es mit dem EBITDA-Multiple vergleichbarer Unternehmen in derselben Branche vergleichen, um zu bestimmen, ob der Kaufpreis angemessen ist. 

Ein höheres EBITDA-Multiple kann bedeuten, dass ein Unternehmen als wertvoller angesehen wird, während ein niedrigeres EBITDA-Multiple auf eine möglicherweise schlechtere Performance des Unternehmens hinweisen kann.

Als Investor sollten Sie jedoch beachten, dass das EBITDA-Multiple allein nicht ausreicht, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Es ist ein nützliches Instrument in einem umfassenderen Bewertungsprozess, der auch andere Faktoren wie die finanzielle Stabilität des Unternehmens, das Management, die Marktposition und die Wachstumsmöglichkeiten berücksichtigt.

Wie berechnet man das EBITDA-Multiple?

Das EBITDA-Multiple wird berechnet, indem man den Unternehmenswert durch das EBITDA teilt

Das EBITDA steht für Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization und gibt Auskunft über den operativen Gewinn des Unternehmens vor Abzug von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen. 

Die Formel lautet also: EBITDA-Multiple = Unternehmenswert / EBITDA. 

Ein Beispiel: Ein Unternehmen hat einen Unternehmenswert von 100 Millionen Euro und ein EBITDA von 10 Millionen Euro. Das EBITDA-Multiple beträgt dann 10.

Das EBITDA-Multiple wird in der Regel als ein Indikator für die Bewertung von Unternehmen herangezogen. Dabei wird angenommen, dass Unternehmen in der gleichen Branche und mit ähnlichen Geschäftsmodellen ein ähnliches EBITDA-Multiple aufweisen sollten. Durch den Vergleich des EBITDA-Multiples von verschiedenen Unternehmen können Investoren und Analysten Rückschlüsse auf die relative Bewertung der Unternehmen ziehen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das EBITDA-Multiple allein keine ausreichende Grundlage für eine Unternehmensbewertung darstellt. Andere Faktoren wie zukünftiges Wachstumspotenzial, Marktbedingungen und Wettbewerbsvorteile müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Darüber hinaus kann das EBITDA-Multiple je nach Branche und Unternehmen variieren und sollte daher immer im Kontext betrachtet werden.

In der Praxis wird das EBITDA-Multiple oft in Verbindung mit anderen Kennzahlen und Bewertungsmethoden wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder der Discounted-Cashflow-Methode (DCF) verwendet, um eine umfassendere Bewertung des Unternehmens zu ermöglichen.

Die Verwendung des EBITDA-Multiples in Kombination mit anderen Bewertungsmethoden

Wenn Sie ein Unternehmen bewerten möchten, stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Eine davon ist das EBITDA-Multiple, das oft in der Praxis angewendet wird. Es kann jedoch auch sinnvoll sein, das EBITDA-Multiple mit anderen Bewertungsmethoden zu kombinieren, um ein umfassenderes Bild des Unternehmens zu erhalten.

Eine Möglichkeit besteht darin, das EBITDA-Multiple mit dem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zu vergleichen. Das KGV gibt das Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem Gewinn pro Aktie an. Durch den Vergleich mit dem EBITDA-Multiple können Sie herausfinden, ob das Unternehmen im Vergleich zu seinen Gewinnen überbewertet oder unterbewertet ist.

Eine weitere Methode ist die Verwendung des Discounted Cash Flow (DCF)-Verfahrens in Kombination mit dem EBITDA-Multiple. Hierbei wird der zukünftige Cashflow des Unternehmens prognostiziert und auf den aktuellen Wert abgezinst. Durch den Vergleich mit dem EBITDA-Multiple können Sie feststellen, ob das Unternehmen unter- oder überbewertet ist.

Es kann auch hilfreich sein, das EBITDA-Multiple mit dem Branchendurchschnitt zu vergleichen. Hierbei können Sie feststellen, ob das Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten teurer oder günstiger ist. Wenn das EBITDA-Multiple des Unternehmens höher als der Branchendurchschnitt ist, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen überbewertet ist.

Zusätzlich können Sie auch qualitative Faktoren in Ihre Bewertung einbeziehen. Dazu gehören beispielsweise das Management-Team, die Marktposition des Unternehmens oder die Qualität der Produkte und Dienstleistungen. Durch die Kombination von quantitativen und qualitativen Bewertungsmethoden können Sie ein umfassendes Bild des Unternehmens erhalten und eine fundierte Entscheidung treffen.

Vor- und Nachteile des EBITDA-Multiples:

Das EBITDA-Multiple hat seine Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass es eine bessere Einschätzung der Rentabilität des Unternehmens ermöglicht, da es Abschreibungen und Amortisationen nicht berücksichtigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das EBITDA-Multiple bei der Bewertung von Unternehmen in Branchen mit hohen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte besonders gut geeignet ist. 

Zudem ermöglicht das EBITDA-Multiple eine bessere Einschätzung der Rentabilität des Unternehmens, da Abschreibungen und Amortisationen nicht berücksichtigt werden. 

Ein Nachteil ist jedoch, dass es zu einer überbewerteten Darstellung der Rentabilität führen kann und den tatsächlichen Cashflow des Unternehmens außer Acht lässt. Auch ist das EBITDA-Multiple kein zuverlässiger Indikator für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens.

Faktoren, die das EBITDA-Multiple beeinflussen

Wenn Sie als Investor das EBITDA-Multiple als Kennzahl zur Bewertung eines Unternehmens nutzen möchten, sollten Sie sich bewusst sein, dass es von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. 

Ein wichtiger Einflussfaktor ist die Branche, in der das Unternehmen tätig ist. Branchen mit hohen Wachstumsaussichten oder niedriger Wettbewerbsintensität werden in der Regel höhere EBITDA-Multiples aufweisen als solche mit geringeren Wachstumsaussichten oder höherer Wettbewerbsintensität. 

Auch die Größe des Unternehmens spielt eine Rolle. Größere Unternehmen haben in der Regel höhere EBITDA-Multiples als kleinere, da sie aufgrund ihrer Größe eine höhere Marktmacht besitzen und dadurch ein höheres Potenzial für Synergieeffekte und Skaleneffekte haben.

Die Profitabilität des Unternehmens beeinflusst ebenfalls das EBITDA-Multiple. Unternehmen mit einer höheren Profitabilität werden in der Regel höhere EBITDA-Multiples aufweisen als solche mit geringerer Profitabilität. Ein hohes EBITDA-Multiple kann auch ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen über eine starke Wettbewerbsposition verfügt und in der Lage ist, hohe Gewinnmargen zu erzielen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Wachstumspotenzial des Unternehmens. Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial werden in der Regel höhere EBITDA-Multiples aufweisen als solche mit geringerem Wachstumspotenzial. 

Auch die Finanzierungsstruktur des Unternehmens kann das EBITDA-Multiple beeinflussen. Unternehmen mit einer höheren Verschuldung können niedrigere EBITDA-Multiples aufweisen, da sie ein höheres Risiko aufweisen als Unternehmen mit einer geringeren Verschuldung.

Fazit: Wie Sie diese Kennzahl zur Unternehmensbewertung eingesetzten

Das EBITDA-Multiple ist eine der gebräuchlichsten Methoden, um den Wert eines Unternehmens zu bestimmen und wird von Investoren und Analysten weltweit genutzt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das EBITDA-Multiple je nach Branche und Unternehmen stark variieren kann. 

Ein höheres EBITDA-Multiple kann bedeuten, dass ein Unternehmen als wertvoller angesehen wird, während ein niedrigeres EBITDA-Multiple auf eine möglicherweise schlechtere Performance des Unternehmens hinweisen kann. Das EBITDA-Multiple allein ist jedoch keine ausreichende Grundlage für eine Unternehmensbewertung, da auch andere Faktoren wie zukünftiges Wachstumspotenzial, Marktbedingungen und Wettbewerbsvorteile berücksichtigt werden müssen. 

In der Praxis wird das EBITDA-Multiple oft in Verbindung mit anderen Kennzahlen und Bewertungsmethoden wie dem KGV oder der DCF-Methode verwendet, um eine umfassendere Bewertung des Unternehmens zu ermöglichen.

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