Delta

Das Delta ist die wichtigste und unter Optionshändlern am häufigsten verwendete Optionskennzahl. Anhand des Deltas wird häufig entschieden, welcher Ausübungspreis/Strike ausgewählt wird. Das Delta gehört zu den Optionsgriechen und kann mithilfe der Black-Scholes-Formel berechnet werden. In der Praxis übernimmt diese Aufgabe die Trading-Software, wo das Delta der Option für jeden Basispreis angezeigt werden kann. In diesem Artikel lernen Sie, was das Delta einer Option aussagt und von welchen Einflussfaktoren die Optionskennzahl abhängig ist.

Was ist das Delta einer Option?

Das Delta einer Option gibt an, wie stark sich der Optionspreis ändert, bei einer Bewegung des zugrunde liegenden Basiswertes (Underlyings) um eine Einheit und unter sonst gleichbleibenden Umständen.
Ein Delta von 0,5 bzw. 50 % bedeutet demnach, dass sich der Preis einer Option „halb so schnell“ bewegt wie das Underlying; ein Preisanstieg einer Aktie um einen EUR würde somit eine Veränderung des Optionspreises um 0,50 EUR verursachen.

Anzeige des Deltas in der TWS

In der Trader Workstation können Sie sich das Delta einer Option im Option Trader anzeigen lassen. Falls die entsprechende Spalte noch nicht standardmäßig angezeigt wird, können Sie mit der rechten Maustaste in die Kopfzeile (links = Calls, oder rechts = Puts) klicken. Anschließende klicken Sie auf „Einstellungen Optionsketten“. Nun können Sie in das Feld mit der Überschrift „Verfügbare Spalten“ das Wort „Delta“ eingeben und somit das Delta finden und hinzufügen.

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Anzeige des Deltas im Option Trader der TWS

Einfluss der Moneyness auf das Delta

Wenn Sie in der Optionskette im Option Trader der Trader Workstation die Deltas verschiedener Optionen betrachten, erkennen Sie, dass das Delta in die eine oder andere Richtung kontinuierlich zu- bzw. abnimmt und somit offensichtlich abhängig vom Ausübungspreis der Option ist.

Je weiter eine Option im Geld (In The Money) ist, desto höher ist ihr Delta bzw.: je weiter eine Option aus dem Geld (Out Of The Money) ist, desto geringer ist ihr Delta.

Im Falle einer Call-Option bedeutet das: Je tiefer der Ausübungspreis ist, desto höher ist das Delta.

Im Falle einer Put-Option bedeutet das: Je höher der Ausübungspreis ist, desto höher ist das Delta.

So wie alle Griechen, ist auch das Delta eine Kennzahl, die sich ständig verändert. Ein Preisanstieg des Underlyings bedeutet, dass sich das Delta einer Call-Option (unter sonst gleichbleibenden Umständen) erhöht und dass das Delta einer Put-Option geringer wird. Ebenso bedeutet ein Preisrückgang des Underlyings, dass das Delta einer Put-Option (unter sonst gleichbleibenden Umständen) ansteigt und das Delta einer Call-Option geringer wird.

Der Optionspreis und das Delta

Da das Delta einer Option direkt mit dem Ausübungspreis der Option in Zusammenhang steht, ist auch eine direkte Korrelation zwischen dem Delta und dem Optionspreis vorhanden:

Je höher das Delta einer Option ist, desto höher ist der Optionspreis.

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Einfluss der Zeit auf das Delta

Da Optionen eine begrenzte Laufzeit haben und der Zeitwert einer Option bis zum Verfallstermin kontinuierlich abnimmt (Zeitwertverfall), wirkt sich auch die Restlaufzeit auf das Delta einer Option aus. Hier muss jedoch unterschieden werden zwischen Optionen, die am Geld liegen und Optionen, die aus dem Geld liegen.

Da eine am Geld liegende Option sowohl bei einer sehr kurzen als auch bei einer sehr langen Restlaufzeit in etwa eine Wahrscheinlichkeit von 50 % besitzt, dass sie im Geld verfällt, wird auch das Delta in etwa bei 0,5 bzw. bei 50 % liegen. Bei In The Money und Out Of The Money Optionen nähert sich das Delta jedoch bis zum Verfallstag dem Wert 1 bzw. dem Wert -1 oder dem Wert 0 an.

Stellen Sie sich beispielsweise eine Option auf den DAX vor, mit einem Ausübungspreis, der 20 % über dem aktuellen Kursniveau liegt. Eine Option mit einer Restlaufzeit von nur noch wenigen Tagen besitzt ein sehr geringes Delta, da die Wahrscheinlichkeit äußerst gering ist, dass der Index binnen weniger Tage um 20 % ansteigt. Je länger die Restlaufzeit der Option ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX bis zum Verfallstermin um 20 % ansteigt und somit erhöht sich auch das Delta der entsprechenden Option.

Für Call-Optionen gilt:

Das Delta von In The Money Calls nähert sich bis zum Verfallstermin dem Wert 1 an. Das Delta von Out Of The Money Calls nähert sich bis zum Verfallstermin dem Wert 0 an.

Für Put-Optionen gilt:

Das Delta von In The Money Puts nähert sich bis zum Verfallstermin dem Wert -1 an. Das Delta von Out Of The Money Puts nähert sich bis zum Verfallstermin dem Wert 0 an.

Einfluss der impliziten Volatilität auf das Delta

Wenn Marktteilnehmer eine hohe Schwankungsbreite erwarten, wirkt sich das auf die implizite Volatilität der Optionen und somit auf die Optionskennzahl Vega aus. Ein hohes Vega bedeutet also, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass eine Out Of The Money Option am Verfallstermin In The Money verfällt und hat daher auch Auswirkungen auf das Delta einer Option.

Die Auswirkungen der impliziten Volatilität auf das Delta sind ähnlich wie die bereits beschriebenen Auswirkungen der Restlaufzeit auf das Delta und betreffen vor allem Out Of The Money und In The Money Optionen

Das Delta von Out Of The Money Optionen (Calls und Puts) erhöht sich, wenn die implizite Volatilität ansteigt. Das Delta von In The Money Optionen wird hingegen geringer.

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