Delisting

Der Börsenhandel ist eine der wichtigsten Formen der Kapitalbeschaffung für Unternehmen, die ihr Geschäft ausweiten oder ihr Kapital erhöhen möchten. Die Börse ermöglicht es Unternehmen, Aktien an die Öffentlichkeit zu verkaufen und damit Investoren die Möglichkeit zu geben, in das Unternehmen zu investieren.

Allerdings gibt es verschiedene Gründe, warum ein Unternehmen möglicherweise vom Handel ausgeschlossen wird. In diesem Artikel werden mehr über das sogenannte Delisting erfahren. Am Ende dieses Beitrags werden Sie wissen, warum Delisting passiert und welche Auswirkungen es auf Investoren und den Aktienmarkt haben kann.

Was ist Delisting?

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Unternehmen möglicherweise vom Handel ausgeschlossen wird. Das hat erhebliche Folgen für Anleger, Unternehmen und den Markt. Daher ist es wichtig, die Ursachen, Auswirkungen und Präventivmaßnahmen im Zusammenhang mit einem Delisting zu verstehen, um Ihre Investitionen zu schützen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Wenn ein Unternehmen seine Aktien an einer Börse notiert, ist es verpflichtet, bestimmte Anforderungen einzuhalten. Wenn das Unternehmen diese Anforderungen nicht mehr erfüllt, kann es vom Handel am Finanzmarkt ausgeschlossen werden.

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen werden kann. Die fünf häufigsten Gründe sind:

1. Finanzielle Probleme: Wenn ein Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten hat und nicht in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen oder die erforderlichen Finanzberichte zu veröffentlichen, kann es vom Handel ausgeschlossen werden.

2. Nichteinhaltung von Börsenregeln: Jede Börse hat ihre eigenen Regeln und Vorschriften, die Unternehmen einhalten müssen, um an der Börse notiert zu bleiben. Wenn ein Unternehmen diese Regeln nicht einhält, wird der Delisting-Prozess eingeleitet. 

3. Fehlende Transparenz: Wenn ein Unternehmen nicht transparent bezüglich der eigenen Geschäftspraktiken und Finanzen ist, kann ein Ausschluss vom Börsenhandel erfolgen. Alle Investoren haben das Recht auf transparente Informationen, und wenn ein Unternehmen diese Informationen nicht zur Verfügung stellt, muss die jeweilige Börse reagieren. 

4. Strafen und Sanktionen: Wenn ein Unternehmen gegen Gesetze oder Vorschriften verstößt und dafür bestraft wird, besteht ebenfalls ein Risiko, dass ein Delisting stattfindet. 

5. Bewusstes Delisting: Wenn ein Unternehmen beschließt, sich selbst von der Börse zurückzuziehen, kann dies verschiedene Gründe haben. Einige Unternehmen können sich entscheiden, privat zu werden oder sich mit einem anderen Unternehmen zu fusionieren. In diesen Fällen können die Aktien des Unternehmens möglicherweise auf einer anderen Börse notiert werden. Andere Unternehmen können sich entscheiden, den öffentlichen Handel mit ihren Aktien vollständig einzustellen. Dies geschah beispielweise im Oktober 2022, als TESLA-Gründer Elon Musk den rund 44 Milliarden Dollar (44,2 Mrd. Euro) teuren Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter abgeschlossen hatte. In diesem Vorgang informierte Twitter die US-Wertpapieraufsicht SEC über den Rückzug von der Börse und bestätigte damit den Vollzug der Übernahme.

Warum passiert Delisting?

Delisting kann für ein Unternehmen und seine Investoren sehr schädlich sein. Wenn ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen wird, bedeutet dies, dass die Aktien nicht mehr an der Börse gehandelt werden können. Dies kann zu einem Rückgang des Aktienkurses führen und das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen beeinträchtigen.

Manchmal kann ein Unternehmen von einer Börse ausgeschlossen werden, weil es nicht fair oder transparent handelt. Dies könnte passieren, wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, bestimmte Anforderungen der Börse zu erfüllen. Wenn ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen wird, hilft dies auch, die Börse zu schützen, indem sichergestellt wird, dass alle gelisteten Unternehmen bestimmte Standards erfüllen.

Ein weiterer Grund, warum ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen werden kann, ist der Wechsel an eine andere Börse. Ein Unternehmen kann sich entscheiden, von einer Börse zu einer anderen zu wechseln, um bessere Anforderungen und Konditionen zu erhalten. In diesem Fall wird das Unternehmen vom Handel an der ursprünglichen Börse ausgeschlossen, bevor es an der neuen Börse notiert wird.

Wie wirkt sich Delisting auf Investoren und Aktienmarkt aus?

Für Investoren kann Delisting sehr schädlich sein, da es den Handel mit den Aktien des Unternehmens einschränkt oder sogar unmöglich macht. Wenn ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen wird, können Investoren ihre Aktien möglicherweise nicht mehr verkaufen oder kaufen, was zu einem Verlust ihres Kapitals führen kann.

Zudem kann auch ein Rückgang des Aktienkurses die Folge sein. Darüber hinaus kann dies auch Auswirkungen auf andere Unternehmen haben, die in der gleichen Branche tätig sind. 

Wie kann man Delisting vermeiden?

Um Delisting zu vermeiden, müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie die Anforderungen der Börse erfüllen. Dazu gehören unter anderem die Einhaltung von Vorschriften im Bereich der Finanzberichterstattung, die Einhaltung der Börsenregeln und die Aufrechterhaltung einer guten finanziellen Situation.

Es ist auch wichtig, dass Unternehmen den Markt genau beobachten und auf Veränderungen reagieren. Wenn ein Unternehmen beispielsweise merkt, dass es Schwierigkeiten hat, die Anforderungen der Börse zu erfüllen, kann es Maßnahmen ergreifen, wie z.B. eine andere Börse finden, an der es notiert werden kann.

Delisting und Entschädigung: Was steht den Investoren zu?

Wenn ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen wird, können Investoren Anspruch auf eine Entschädigung haben. Dies hängt jedoch von den Umständen ab und ist von Land zu Land unterschiedlich. 

In Deutschland haben Investoren Anspruch auf eine Entschädigung, wenn das Unternehmen aufgrund von Unregelmäßigkeiten vom Handel ausgeschlossen wird. Investoren sollten sich an ihren Broker oder ihre Bank wenden, um herauszufinden, welche Entschädigungen ihnen bei Delisting zustehen.

Delisting und Aktienverkauf: Was sollten Investoren beachten?

Wenn ein Unternehmen vom Handel ausgeschlossen wird, sollten Investoren sich bewusst sein, dass sie möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, ihre Aktien zu verkaufen. In einigen Fällen können Investoren gezwungen sein, ihre Aktien zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen oder ihr investiertes Geld vollständig zu verlieren.

Es ist wichtig, dass Investoren sich frühzeitig über mögliche Delisting-Situationen informieren und eine Strategie entwickeln, um ihre Aktien im Falle eines Delistings zu verkaufen oder zu halten. Investoren sollten auch sicherstellen, dass sie ihre Aktien in einem Broker-Konto halten, das ihnen den Handel auf anderen Börsen ermöglicht. 

Fazit: Delisting: Ursachen, Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen

Delisting kann für Unternehmen und Investoren schwerwiegende Auswirkungen haben. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Anforderungen der Börse erfüllen, um Delisting zu vermeiden. Investoren müssen sich bewusst sein, dass Delisting dazu führen kann, dass sie ihre Aktien nicht mehr verkaufen können und im schlimmsten Fall ihr investiertes Kapital verlieren.

Als Anleger sollten Sie sich bewusst sein, dass Delisting zu unterschiedlichen Auswirkungen führen kann, je nachdem, ob es freiwillig oder erzwungen ist. Wenn ein Unternehmen freiwillig Delisting betreibt, kann dies ein Signal dafür sein, dass das Unternehmen möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten hat oder sich in einer Umstrukturierungsphase befindet. Investoren sollten daher sorgfältig prüfen, ob sie ihre Aktien halten oder verkaufen möchten, bevor das Unternehmen vom Handel ausgeschlossen wird.

Wenn ein Unternehmen erzwungen wird, von der Börse zu gehen, kann dies ein Signal dafür sein, dass das Unternehmen die Anforderungen der Börse nicht erfüllen konnte. Insgesamt kann Delisting ein komplexes Thema sein, aber es ist wichtig, dass Unternehmen und Investoren sich bewusst sind, wie es sich auf sie auswirken kann und wie sie sich darauf vorbereiten können.

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