Buchwert

Der Buchwert drückt den Wert eines Unternehmens „auf dem Papier“ aus und ist für Anleger ein wichtiges fundamentales Bewertungskriterium bei Aktien. Dabei ist häufig eine deutliche Abweichung zwischen dem Buchwert eines Unternehmens und dessen Wert an der Börse festzustellen, was mit der Aktienkennzahl KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) analysiert werden kann. Was der Buchwert ist, wie dieser berechnet wird und welche Rolle er für Aktienhändler spielt, lernen Sie in diesem Artikel.

Was ist der Buchwert?

Der Buchwert eines Unternehmens wird ermittelt, indem die nach Anschaffungs- und Herstellungskosten bewerteten Vermögenswerte in der Bilanz um Abschreibungen und Zuschreibungen korrigiert werden.

Einfach ausgedrückt: Der Buchwert beschreibt den aktuellen Wert des Gesamtvermögens eines Unternehmens in der Bilanz. Daher wird er unter anderem auch als Bilanzwert oder Restwert bezeichnet.

Beispiel:

Der Kauf eines Neuwagens erfordert 50 000 Euro Kapital. Nach einem Jahr ist der Wagen auf dem Markt noch 35 000 Euro Wert, was einer Wertminderung von 30 % entspricht. Das Unternehmen erfasst den Kauf des Neuwagens für 50 000 Euro in der Bilanz und schreibt bspw. 20 % Wertverlust (also 10 000 EUR) ab.

D.h. der bilanzierte Wert eines Vermögensgegenstandes (oder eines Unternehmens) muss nicht zwingend dem tatsächlichen Wert entsprechen.

Der Wert, zu dem ein Unternehmen an der Börse gehandelt wird, weicht teilweise deutlich von dessen Buchwert ab.

So wird der Buchwert ermittelt

Wie oben beschrieben, kann die Berechnung des Buchwertes in der Bilanz eines Unternehmens auf eine relativ einfache Formel gebracht werden. Zunächst werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswerte herangezogen. Anschließend werden Zuschreibungen addiert und Abschreibungen subtrahiert.

Buchwert = Anschaffungskosten/Herstellungskosten + Zuschreibungen – Abschreibungen

Abschreibungen werden meist linear berechnet, was jedoch nicht immer der Realität entspricht, wie das Beispiel mit dem Neuwagen verdeutlicht hat.

Bedeutung des Buchwertes im Aktienhandel

Investoren und Aktienhändler ermitteln häufig den sogenannten Buchwert je Aktie. Dabei wird Buchwert durch die Anzahl aller sich in Umlauf befindenden Aktien (Outstanding Shares) dividiert.

Aus dem Buchwert je Aktie lässt sich wiederum das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) berechnen, indem der aktuelle Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie dividiert wird.

Buchwert vs tatsächlicher Unternehmenswert

Dass der Buchwert nicht exakt dem Wert des Unternehmens entspricht, mit dem es an der Börse bewertet wird, ist eher die Regel als die Ausnahme. Teilweise kommt es zu sehr deutlichen Abweichungen, was sich durch ein sehr hohes bzw. ein sehr niedriges KBV messen lässt.

Apple wurde in den letzten fünf Jahren bspw. an der Börse mit dem fünf- bis zehnfachen Buchwert bewertet. Bei der Deutsche Bank hingegen war genau das Gegenteil der Fall: Der Buchwert war in den vergangenen fünf Jahren ca. zwei bis fünf Mal so hoch wie der Börsenwert.

Grundsätzlich gibt es zwei Interpretationsmöglichkeiten eines sehr hohen bzw. eines sehr niedrigen Buchwertes (im Verhältnis zur Bewertung an der Börse):
Einerseits kann dies auf eine kurzfristige Über- oder Unterbewertung des Marktes hindeuten. Andererseits kann es bedeuten, dass ein Unternehmen ein sehr hohes Wachstumspotential hat (im Falle eines hohen KBVs) bzw. vor großen Problemen steht und Gewinn- und Umsatzrückgänge befürchtet und eingepreist werden (im Falle eines niedrigen KBVs).

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